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Madeira - Inselumrundung

Nach meiner Griechenland Reise im Frühling 2018 bin ich so richtig auf den Geschmack gekommen. Ich will mehr davon!! Aus beruflichen Gründen sind Reisen für mich nur im Frühling und November möglich, also stellt sich die Frage ..... wohin?? Ich möchte auf jeden Fall Aktivurlaub, das Wetter soll halbwegs passen und der Preis für den Flug natürlich auch. Schon bald werde ich fündig..... MADEIRA. Spontan buche ich den Flug und ein Mountaibike für 5 Tage im Radverleih von Funchal. Die Insel ist nicht besonders groß und deshalb habe ich keine Bedenken, die Umrundung in diesem Zeitraum nicht zu schaffen. ..... zu diesem Zeitpunkt habe ich allerdings in keinster Weise die extreme Steilheit einer Vulkaninsel in meine Pläne mit einbezogen ...... Anfängerfehler!! :) Schon die Landung in Funchal ist ein Erlebnis, denn eine so kurze Landebahn, noch dazu direkt am Meer habe ich noch nie gesehen. Die Bedingungen sind allerdings perfekt und der Pilot setzt den Flieger butterweich auf die Piste. Ein öffentlicher Busshuttle steht vor dem Airport, Ticket kaufen, einsteigen, Abfahrt. Als wir uns der Hauptstadt nähern, wird es dunkel, aber zum Glück habe ich ja schon eine Unterkunft gebucht, und die liegt zudem ziemlich zentral. Ich beziehe also mein Zimmer, esse noch eine Kleinigkeit und gehe dann früh zu Bett, um für den kommenden Tag fit zu sein. Ich stehe zeitig auf und genieße die Ruhe des Morgens bei einem Spaziergang durch die bekannte Rua Santa Maria mit ihren fantasievoll bemalten Türen. Einfach Zauberhaft.

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Pünktlich stehe ich zum vereinbarten Termin vor dem Radshop, um mein Bike abzuholen. Als 30 Minuten nach der offiziellen Öffnungszeit noch niemand zu sehen ist, greife ich zum Handy ....  ah, sorry, I will be there in a few minutes ..... weitere 30 Minuten später bekomme ich dann auch wirklich mein Rad ausgehändigt. Das Wetter ist gut, und da ich ja erst am nächsten Tag zu meiner Inselumrundung starte, beschließe ich, Richtung Frio Nationalpark zu radeln, mit der Option einer anschließenden Wanderung auf einen der zahlreichen Aussichtsberge. Es ist der 11. November 2018 und ich bin ziemlich beeindruckt über die zahlreichen blühenden Sträucher und die warmen Temperaturen auf der Insel. Während ich die steile Bergstraße entlangradle, schließt ein junger Bursch von hinten mit seinem Rad auf. Wir kommen ins Plaudern und er erzählt mir, das er aus Schottland kommt und hier in Madeira in einem Club arbeitet. Auch fragt er, woher ich komme, denn er plant eine Weltreise mit dem Rad und holt sich Tipps und Insider Infos von Menschen die er trifft. Wir plaudern eine ganze Weile, doch dann muss Steve weiter, denn er hat heute noch Dienst. Wie ich auf der Heimreise schmunzelnd feststelle, der einzige Radfahrer, den ich in all den Tagen auf Madeira getroffen habe. Im Nachhinein weis ich auch warum. Kein Mensch der halbwegs bei Sinnen ist, fährt die steilen Bergstraßen auf Madeira mit dem Rad. Aber ich war schon immer anders als die anderen.... ist so .... bleibt so. Und eine coole Erfahrung war es allemal.

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Plötzlich fällt dichter Nebel ein. In Verbindung mit den verkohlten Baumstämmen die an einen vergangenen Waldbrand erinnern, eine unheimliche Stimmung. Es wird auch sehr schnell ziemlich kalt, und deshalb bin ich froh, in der "Abrigo do Poiso" einkehren zu können. Eine nette Gaststätte im traditionellen Stil. Wirklich warm ist es zwar auch in der Gaststube nicht, aber zumindest kann ich mich umziehen und die heiße Suppe wärmt mich soweit auf, das ich ohne Zähneklappern wieder zurück nach Funchal fahren kann. In der Hauptstadt ist es wieder trocken und warm, ein Phänomen, das ich hier auf der Insel noch öfter zu spüren bekommen werde. Nachdem ich meine geplante Tour aufgrund des Wetters so früh abgebrochen habe, beschließe ich, heute noch zur Cristo Rei Statue zu fahren. Durch kleine Dörfer, vorbei an kläffenden Hunden, über furchtbar steile Straßen, immer entlang der Küste Richtung Osten, erreiche ich mein Ziel als es zu dämmern beginnt. Majestätisch steht die riesige Skulptur auf den Felsen hoch über dem Meer. Ein sehr schöner Anblick. Auf dem Rückweg bricht die Nacht herein, auf einer Anhöhe kurz vor Funchal habe ich ein traumhaftes Panorama auf die erleuchtete Stadt. Zum Abendessen entscheide ich mich für einen "black scabbard fish" (typisch für Madeira. Sieht aus wie ein kurzer, schwarzer Aal) mit einer fruchtigen Maracuja Sauce und gebackener Banane. Exotisch aber sehr lecker!! 
TOURDATEN Bergtour           TOURDATEN Cristo Rei

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2. TAG Nach einem kurzen Frühstück mache ich mich auf den Weg, um die Insel im Uhrzeigersinn zu umrunden. Schon die Randgebiete der Stadt sind ziemlich steil, das Rad ist nicht von der leichten Sorte und der 10 Kilo Rucksack auf meinem Rücken macht die Sache nicht leichter. Trotzdem komme ich gut voran. Vor Camara de Lobos zieht ein Regenschauer durch und zaubert einen herrlichen Regenbogen. Steve hat mir gestern von der Steilklippe Cabo Girao erzählt, das soll meine erste Etappe für den heutigen Tag sein. Der Aufstieg dahin zeigt mir zum ersten mal so richtig, wie extrem die Anstiege hier auf der Insel sind. Ich steige ab, und schiebe das Rad beinahe die ganzen 5 Kilometer nach oben. Kurz vor der Aussichtsplattform führt die Straße durch eine Ferienanlage. Da ruft jemand: "Barbara..... Barbara!!!" Höre ich schon die Engel singen?? Ich drehe mich suchend im Kreis und da steht Steve winkend auf einem Balkon. So ein Zufall!! Das ist das Hotel in dem er arbeitet, er hat gerade Zeit und deshalb begleitet er mich zum Aussichtspunkt. 

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Ich bin kein Freund von großen Höhen und deshalb kostet es mich doch ein wenig Überwindung, die gläserne Plattform zu betreten. Mit seinen 580 Metern Höhe ist Cabo Girão das höchste Kap Europas und berühmt für seine Aussichtsplattform mit Glasboden. Es bietet einen herrlichen Blick über die Fajãs von Rancho und Cabo Girão – kleine, kultivierbare Landflächen am Fuß der Steilküste – sowie ein herrliches Panorama über das Meer und die Stadtbezirke Câmara de Lobos und Funchal. Wir trinken noch eine Tasse Kaffee, obwohl mir ein "Poncha" lieber gewesen wäre. (Nationalgetränk auf Madeira mit frisch gepresstem Zitronen - und Orangensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps) Aber da ich heute noch einiges vor mir habe, ist das wohl keine gute Idee. Wir plaudern noch eine Weile, tauschen die Telefonnummern, damit er sich bei seiner Tour durch Österreich melden kann und verabschieden uns zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden voneinander.  TOURDATEN Funchal zum Cabo Girão

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Mein Komoot zeigt eine kleine "Levada" ganz in der Nähe. (Bewässerungsgraben mit schmalem Wanderpfad. Typisch für Madeira). Ich kette mein Rad an einen Zaun und mache mich auf den Weg. Zuerst führt die Rinne entlang von Hausmauern, durch Gärten und Wiesen. Irgendwann gelange ich an einen kurzen Tunnel den ich durchwandere. Auf der anderen Seite eine kleine Wohnsiedlung die ich durch zahlreiche Treppen durchquere. Über einen kleine Aussichtshügel gelange ich wieder zurück an den Ausgangspunkt. Eigentlich unspektakulär, aber mir hat es wirklich Spaß gemacht. 

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Ich wechsle wieder auf das Rad, rolle entspannt auf der anderen Seite des Girao bis nach Ribeira Brava, und dort entlang der alten Küstenstraße bis nach Ponta do Sol. Die Tunnels die ich durchfahre sind wirklich abenteuerlich. Teils verwachsen wirken sie eher wie Höhlen. In den Tunnels und auch auf der Straße hat sich Wasser seinen Weg gesucht. Ein Einheimischer Autofahrer nutzt die Dusche von oben um sein Auto zu waschen. Sehr praktisch.  Das Wetter ist perfekt, die Landschaft ein Traum, ich bin überglücklich und genieße eine kurze Pause am Strand von Ponta do Sol.   TOURDATEN Cabo Girão zur Ponta do Sol

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Heute habe ich mir ein 5 Sterne Hotel mit Infinity Pool und Dachterrasse in Calheta gebucht. Das habe ich mir verdient ;) Nach einer Tasse Kaffee auf meiner Sonnenterrasse, schwimme ich einige Längen im Pool, der zwar kühl, aber für Mitte November durchaus erträgliche Temperaturen hat. Mit einem Bier in der Hand beobachte ich die Sonne, wie sie langsam im Meer zu versinken scheint. Danach mache ich mich hübsch und lasse den Abend mit einer köstlichen Fischvariation im Roof Top Restaurant ausklingen. Das Leben ist schön und kann so einfach sein, wenn wir vertrauen und uns einfach treiben lassen. TOURDATEN Ponta do Sol bis Calheta

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3. TAG Nach einem ausgedehnten Frühstück auf der Terrasse starte ich in einen neuen Tag auf Madeira. Schon nach wenigen Fahrminuten wird es richtige, richtig steil, sodass ich absteigen und das Rad schieben muss. Und das bleibt dann so, für die nächsten 9 Kilometer!!! Bemerkenswert auch, das die Nebenstraßen auf der Insel wenige, bis gar keine Serpentinen haben, dafür meist extrem steil sind. Ich lasse mir aber meine gute Laune nicht nehmen und bezwinge den Berg Meter für Meter. Nach 2 Stunden 47 Minuten und 1.350 Höhenmetern, bin ich oben angekommen. Inzwischen ist wieder Nebel aufgezogen, es ist frisch geworden. 

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Ich ziehe mir eine Jacke über und fahre entlang einer Regionalstraße zum Parkplatz und Startplatz der beliebten "Levada das 25 Fontes" (25 Quellen/Wasserfälle) Wie schon der Name sagt, offenbaren sich dem Wanderer auf dieser Strecke immer wieder Quellen und kleine Wasserfälle. Der Parkplatz ist ziemlich voll mit Reisebussen und PKWs. Dennoch empfinde ich den Wanderweg nicht als überlaufen. Das erste Stück des gut beschilderten Wanderweges ist noch asphaltiert, schon bald wird die Straße zum mystischen Wanderpfad. Knorrige Bäume, verwurzelte Wege, ein dichtes Blätterdach und immer wird man vom Plätschern des Wassers begleitet. Ich fühle mich wie in einem verwunschenen Zauberwald. Zusätzliche Highlights entlang des Weges sind der Rico Wasserfall, das Forsthaus Rabacal (hatte bei mir leider geschlossen) und am Ende dieser Levada der 25 Fontes Wasserfall. Nicht umsonst ist dies eine der beliebtesten und bekanntesten Levadas auf ganz Madeira. TOURDATEN Calheta bis Levada 25 Fontes

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Das Grün hier auf der Insel ist wirklich einzigartig. Die Luft ist herrlich frisch. Überall ist Wasser im Überfluss. Fast mehr als bei mir zu Hause im wunderschönen Österreich. Ich kann kaum genug bekommen von dieser herrlichen Energie hier zwischen all den Bäumen und Pflanzen. Aber ich muss mich wieder auf den Weg machen, damit ich rechtzeitig vor der Dunkelheit meine Unterkunft erreiche.  TOURDATEN Levada 25 Fontes

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Von da an gings bergab! Entlang des Inselrückens rolle ich nun entspannt zum nordwestlich gelegenen Dörfchen Porto Moniz. Bekannt vor allem für seine traumhaften Felsenschwimmbecken. Ich bin schon ziemlich gespannt darauf. Ja, für die nächsten zwei Tage habe ich mir ein ganzes Haus gemietet. Mit riesiger Wohnküche, 3 Schlafzimmern, Terrasse und offenem Kamin. Man gönnt sich ja sonst nicht´s. ;) In Wahrheit liegt das Haus etwas ausserhalb vom Ortszentrum und ist deshalb sogar günstiger, als ein Einzelzimmer im Zentrum. Nachdem ich meine Unterkunft bezogen habe, nehme ich eine Dusche, mache mich frisch, koche mir Nudeln mit Tomatensauce und mache es mir mit einem Buch und einem Glas Wein vor dem Kamin gemütlich.

TOURDATEN Levada 25 Fontes bis Porto Moniz

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4. TAG In unmittelbarer Nähe meines Hauses startet die Levada Da Ribeira da Janela. Und so mache ich mich nach einem entspannten Frühstück auf der Terrasse auf den Weg. Das Wetter könnte heute nicht besser sein, die Sonne strahlt vom blauen Himmel, es ist warm aber nicht zu heiß. Ich bin völlig alleine am Weg. Umgeben von sattem grün, dem Zwitschern der Vögel, die Sonne, die ihre warmen Strahlen immer wieder durch das Blätterdach schickt und der beruhigend vor sich hin plätschernden Levada, die jeden meiner Schritte begleitet. Ich kann mit Worten gar nicht beschreiben, wieviel Glück, Kraft und Energie mir diese Wanderung geschenkt hat. 

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Immer wieder durchquere ich Tunnels, eine Taschenlampe habe ich natürlich mit dabei. Zwischendurch kühle, tiefe Gräben und kleine Wasserfälle die man geschützt von gezimmerten Vordächern halbwegs trocken durchwandert. Ich komme mir vor, als wäre ich im Dschungel. Rings um mich ist alles grün, kein Mensch außer mir, weit und breit kein Anzeichen einer menschlichen Behausung. Ich fühle mich eins mit der Natur und der Schöpfung und genieße den Tag, wie ich kaum einen in meinem Leben genossen habe.  TOURDATEN Levada Ribeira da Janela

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Wieder im Haus angekommen, lege ich eine kurze Kaffeepause auf meiner Sonnenterrasse ein. Aber ich möchte heute auch noch nach Porto Moniz, um mir die Felsenbecken anzusehen und Proviant einzukaufen. Und so mache ich mich auf den Weg, über eine kleine Nebenstraße, durch Wohnsiedlungen, vorbei an Äckern und Gärten ins Ortszentrum. Der Ort ist sehr touristisch und sogar für dieses Jahreszeit sehr belebt. Schon von weitem sehe ich die wunderschönen Felsenbecken. Sie sind wirklich beeindruckend und etwas ganz besonders. Einige hartgesottene schwimmen sogar, dazu habe ich heute keine Lust. Ich setze mich auf die warmen Lavasteine und beobachte eine Zeitlang das rege Treiben rund um und in den Becken. In einem kleinen Supermarkt besorge ich mir noch ein Abendessen, dann warte ich auf den Bus ..... der nicht kommt. Die steile Küstenstraße wieder zu Fuß hochzugehen interessiert mich gerade gar nicht, also versuche ich es mit Auto Stop. Schon bald bremst ein alter Pritschenwagen neben mir ab, der Fahrer lächelt freundlich, irgendwie verständigen wir uns, wo ich hin möchte..... geht klar. Wenige Minuten und 9 steile Felskehren später bin ich wieder in der Nähe meines Hauses, wo ich diesen unvergesslichen Tag wieder vor dem offenen Kaminfeuer ausklingen lasse. 

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5. TAG Zeitig am Morgen packe ich meine Sachen und verlasse die Unterkunft. Mein Navi schickt mich über einen Weinberg nach Faja do Barro. Wie ich später bemerke, vermutlich deshalb, weil ich bei der Planung "Mountainbike" eingegeben habe. Das mache ich seither nie wieder und gebe bei der Planung immer ein "Fahrrad" an, was mich dann weitgehend vor Single Trails und miesen Wegen schützt. So aber arbeite ich mich wie eine Bergziege nach unten, entschädigt wird die Anstrengung durch eine beeindruckende Felsformation im Meer, die mir auf der Straße verborgen geblieben wäre. Dennoch bin ich froh, wieder Asphalt unter den Reifen zu haben und mache mich auf Richtung Santana. 

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Heute ist das Wetter eher unbeständig, Sonne und Regenschauer wechseln sich ab. Wo die alte Küstenstraße aus Sicherheitsgründen gesperrt ist, benütze ich die neu erbauten Tunnels, in denen zum Glück wenig Verkehr herrscht. Die Altstadt von Ponta Delgada besichtige ich Aufgrund des Starkregens nicht, es ist auch ziemlich kalt und deshalb stoppe ich heute für ein Mittagessen in einem kleinen Restaurant um mich etwas aufzuwärmen. 

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Nach fast 5 Stunden Fahrzeit, 53 Kilometern und 1.360 Höhenmetern erreiche ich mein heutiges Tagesziel.... Santana mit seinen roten, Strohgedeckten Bauernhäusern, die heutzutage jedoch nicht mehr bewohnt werden, sondern nur noch als Touristenattraktionen dienen. Nach einem leckeren Abendessen bin ich wieder so richtig müde und entspannt.  TOURDATEN Porto Moniz bis Santana

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6. TAG Mein letzter Radtag auf Madeira. Schade, jetzt wo ich mich schon fast an die fürchterlichen Steigungen gewöhnt habe. Als ich am Morgen meine Unterkunft verlasse, ist es zwar bewölkt, aber noch trocken. Je weiter ich Richtung Osten komme, desto schlechter wird es. Wind, Starkregen und zudem ist es ziemlich kalt und ungemütlich. Zu allem Überfluß "verirre" ich mich dann noch in einen zweispurigen Tunnel. Ob es eine Schnellstraße war oder nicht, weiß ich bis heute nicht. Die Autofahrer nahmen es durchwegs gelassen und verhaftet wurde ich auch nicht. Angenehm war die Fahrt durch die Röhre dennoch nicht und ich war heilfroh, als ich wieder draußen war. Im Jachthafen von Quinta do Lorde legte ich dann mal eine kurze Pause mit Kaffee und Kuchen ein.   TOURDATEN Santana bis zum Hafen von Quinta do Lorde

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Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, das es zu regnen aufhört, doch plötzlich blinzelt die Sonne wieder durch die Wolken. Schnell packe ich zusammen und mache mich auf den Weg zum Aussichtspunkt Sao Lorenzo. Dort erwarten mich einzigartige Felsformationen in unterschiedlichen Farbschattierungen überspannt von einem traumhaften Regenbogen.

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Beseelt von diesem zauberhaften Erlebnis mache ich mich überglücklich auf den Weg zurück zum Startpunkt Funchal. Je näher ich der Hauptstadt komme, desto besser wird auch das Wetter. Ich radle direkt am Flughafen vorbei und beobachte fasziniert ein Flugzeug beim Start. Eine wahre Meisterleistung des Piloten. Ein Espresso in einem Straßencafe darf natürlich auch nicht fehlen und so komme ich irgendwann am Nachmittag in Funchal an. Was waren das doch ereignisreiche Tage, die da hinter mir liegen.   TOURDATEN Quinta do Lorde bis Funchal

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An meinem letzten Tag auf Madeira durchstreife ich Funchal. Ich zünde in der Kirche eine Kerze an und bedanke mich für die Reise. Ich genieße den vorweihnachtlichen Flair in den kleinen Gassen mit den wunderschönen Pflastersteinen. Ich gehe zu Fuß auf den Monte genieße dort eine Pastel de Nata und sause dann mit einem traditionellen Korbschlitten wieder zurück in die Stadt. Zum Abschluß besuche ich noch den Markt mit seiner unglaublichen Vielfalt an Früchten und Fischen. Ich kann mich kaum satt sehen an all den Köstlichkeiten, die diese kleine Insel zu bieten hat. Als ich am späten Nachmittag am Flughafen ankomme, empfängt mich das letzte mal für diese Reise ein wunderschöner Regenbogen. Ein wenig wehmütig verlasse ich diese bezaubernde Insel. Mit ihren Steilklippen, den dichten Wäldern, den Levadas, all seinen Besonderheiten und den schönsten Regenbögen, die ich jemals gesehen habe. Danke, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet habt.

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