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Ö Tour 41 Bernkogel Dorfgastein

Bundesland: SALZBURG          Gebiet: Pongau/Gasteinertal            1.490 Hm               21km

Die ORIGINALTOUR ist Aufgrund der Höhenmeter nur für SPORTLICHE Personen geeignet. In manchen Beschreibungen wird die Tour als sehr schwer und nur mit alpiner Erfahrung geschildert. Ich persönlich habe bei ausgesetzten Passagen auch kein gutes Gefühl, dies war aber auf dem Bernkogel nie der Fall. Trittsicherheit und gute Kondition sind natürlich erforderlich, die wenigen leicht ausgesetzten Passagen sind allerdings mit Seilsicherung versehen. Kurz nach Kilometer 6 haben wir eine Abzweigung übersehen, dazu bitte den Text lesen. Tourvarianten für Familien und  E-Bike am Ende des Blogs.

 

SCHON GEWUSST?  Auf 1.040m Seehöhe, im Luxkogel befindet sich der Eingang zu Dorfgasteine "unheimlicher" Schauhöhle, der "Entrischen Kirche".


Zeitig am Morgen fahre ich Richtung Dorfgastein, mein Ziel: der Bernkogel, ein markanter Grasberg am Eingang ins Gasteinertal. Irgendwie haben mich die Tourenbeschreibungen aber immer davor abgehalten. Alpinsteig, absolute Trittsicherheit und schwindelfreiheit, extrem steil,... wenns mir zuviel wird, dann drehe ich halt um. Im Ortsteil Untersberg finde ich einen Wandererparkplatz und starte um etwa 7:30 Uhr zu meiner Tour. Noch versteckt sich die Sonne hinter den Wolken, mir solls recht sein. Nach wenigen Metern komme ich an eine Weggabelung. Rechts Richtung Amoser Alm, links zur Heinreichalm. Für den Aufstieg empfehle ich eher den Weg über die Amoser, für den Abstieg die Heinreichalm. Das wäre dann so, wie ich es gegangen bin. Hat den Vorteil, das der Aufstieg teils im Schatten erfolgt, und der Abstieg weniger steil ist. 

Über den "Bärensteig" den ich Familien mit Kindern wirklich sehr empfehlen kann, geht es durch den Wald Richtung Amoser Niederalm, welche ich nach etwa 40 Minuten Gehzeit erreiche. Im Holzofen flackert schon das Feuer, irgendwo klappert jemand mit Geschirr. Ich wünsche einen wunderschönen guten Morgen, und eine junge Frau mit lachenden Augen kommt gutgelaunt aus der Küche. Ich stelle mich und mein Projekt kurz vor, hinterlasse eine Visitenkarte und wünsche einen wundervollen Sommer. Wirklich sehr gemütlich die Hütte. 

Schade nur, das ich die Runde gehen möchte, um euch auch von der anderen Tourvariante berichten zu kommen, und deshalb nicht mehr hier vorbeikomme. Als ich wieder zurück am Weg bin, gehen vor mir zwei Wanderer. Wie sich herausstellt, zwei liebe Bekannte, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Ich freue mich wirklich sehr über dieses unverhoffte Treffen. Mit dem Plaudern vergeht die Zeit unglaublich schnell und dabei übersehen wir kurz nach Kilometer 6 auch eine Abzweigung und irgendwann ist dann der Forstweg auf dem wir unterwegs sind aus. Zum Glück ist der Wanderweg aber nicht zu weit entfernt, direttissima über eine Wiese und schon sind wir etwa auf Höhe "Hahnbalzköpfl" wieder on the way. 

Die Tafel "Alpinsteig" verunsichert mich, aber auch meine Freundin erneut. Aber wie gesagt, man kann ja umdrehen, wenn´s zuviel wird. Das erste Stück geht über loses Geröll relativ steil bergab, die eine oder andere kurze, ausgesetzte Stelle ist mit einem Seil gesichert. Danach führt der Weg über die schattige Westflanke im zick zack bergan. Der Weg ist steil und steinig, jedoch sehr gut zu gehen. Schon bald erreichen wir wieder weitläufigen Almboden und gelangen dann in einen wunderschönen Bergkessel, indem alle Wege auf den Bernkogel zusammenlaufen. Ich empfinde die Stimmung in diesem Kessel als ganz besonders. So ruhig, so friedlich, so grün, ... keine Ahnung, wie ich das sonst beschreiben könnte.

Vor dem finalen Anstieg, müssen wir noch eine kurze Passage entlang der Felswand meistern. Aber auch hier gibt es ein Seil und wer es bis hierher geschafft hat, für den wird das vermutlich kein großes Hindernis sein. 

Langsam steigen auch die Temperaturen und so sind wir froh, als wir das Gipfelkreuz auf 2.325 Metern Seehöhe erreichen. Nach einem Gipfelfoto genießen wir die grandiose Rundumsicht. Vor uns das Seidlwinkeltal und wenn man genau schaut, sieht man sogar die Großglockner Hochalpenstraße in der Ferne. Ein Schwarm Wildbienen macht die Pause dann recht schnell ungemütlich, und so beschließen wir, uns wieder auf den Rückweg zu machen.

Während Claudia und Chris noch auf den Gipfel des nahen "Sladinkopf" möchten, werde ich diesen umrunden und dann über die Heinreichalm wieder zurück nach Unternberg wandern. Also verabschieden wir uns .... danke für die nette Gesellschaft! Der Almweg ist relativ flach, nur ab und an ist eine kurze abschüssige Stelle zu überwinden.  Arnika, Kohlröserl, Almrausch, Alpenaster und wie sie alle heißen, blühen in voller Pracht. Bevor ich die Heinreich Alm erreiche, ist noch ein gut ein Kilometer langes, relativ steiles Wegstück zurückzulegen. 

Auf der Heinreich Alm genieße ich einen kühlen Radler aus dem "Brunntrog". Luxus pur. Nach einem netten "Ratscher" mit meinen Tischnachbarn, einem sympathischen Ehepaar aus Gastein mache ich mich wieder auf die "Socken". Die Heinreich Alm bietet übrigens zahlreiche Schlafplätze, ein absoluter Tipp für Wanderer auf dem SALZBURGER ALMENWEG. Die letzten 6 Kilometer lege ich auf einem heißen, staubigen Forstweg in leichtem Laufschritt zurück. Nach 4 Stunden 42 Minuten in Bewegung, bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt.

 

FAZIT: Eine anspruchsvolle Tour, die jedoch von jedem sportlichen, trittsicheren Wanderer zu schaffen ist. Traumhaftes Panorama garantiert!


FAMILIEN empfehle ich die Wanderung ab Unterberg über den "Bärenweg" zur Amoser Alm. 
E-BIKER sind auf der Heinreich Alm (Abzweigung LINKS) bestens aufgehoben. Die Hütte ist nicht zu überlaufen, sehr schöne Terrasse.