Corona macht im Moment das Reisen unsicher, langes Vorplanen ist kaum möglich. Also buche ich einen Platz für den Nachtzug in die Schweiz. Den Anreisetag verbringe ich in Zürich, eine wirklich sehr schöne Stadt. Die zwei Türme des Großmünster, die Altstadt und natürlich der nahe Zürichsee.
1. Tag Zürich - Luzern - Bürgenstock - Vierwaldstättersee Überfahrt Schiff - Lauerzersee
1.130 Hm 109km
Am nächsten Tag starte ich schon früh, denn ich habe eine ziemliche Strecke zurückzulegen. Die Landschaft aber auch die Häuser zwischen Zürichsee und Zugersee sind wirklich wundervoll. Verwunderlicherweise ist die Gegend auch relativ wenig verbaut, sogar am Seeufer findet man noch viele Wiesen und Grünflächen. Vielleicht ist der Grundstückskauf ja sogar für Schweizer Verhältnisse unerschwinglich. Luzern mit seiner hölzernen Kapellbrücke und den uralten Häusern der Altstadt wirkt wie ein kitschiges Postkartenmotiv, nein sogar noch besser. Einfach wundervoll. Ich schlendere gemütlich über den Marktplatz und kaufe mir an einem Stand ein Käsebrot, so wie es sich in der Schweiz eben gehört.
So gestärkt radle ich weiter Richtung Bürgenstock. Mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel, es ist glühend heiß. Die 8 Kilometer auf den Aussichtsberg am Zugersee kosten mich ziemlich viel Kraft. Im unteren Teil gibt es noch Schatten und ich radle Kehre um Kehre bergauf. Schon bald aber lichtet sich der Wald und die Sonne grillt mich wie ein Brathuhn. Ich steige vom Rad und schiebe. Wer sein Fahrrad liebt..... Mein Rad lasse ich dann beim Hotel Bürgenstock Resort und gehe zu Fuß über die Felsenpromenade bis zum Aufzug. Immer wieder hat man einen grandiosen Blick zum See.
Für die Überfahrt mit dem Schiff nach Gersau, werde ich vom Kapitän in die "Brücke" eingeladen und darf von dort aus den Ausblick inklusive Geschichten und Erzählungen genießen. Ja, es hat viele Vorteile, als Frau alleine zu reisen.
2. Tag Lauerzersee - Zürichsee - Walensee 760Hm 80km
Den ganzen Tag begleitet mich heute Regen. Nieselregen, leichter Regen, starker Regen, mit Wind und ohne Wind. Als ich meine Unterkunft am Walensee erreiche, bin ich durchgefroren bis auf die Knochen. Während ich mir im Restaurant etwas zu Essen gönne, werfe ich einen Blick auf den Wetterbericht für die kommenden Tage...... noch schlechteres Wetter wie heute. Oh Sch..... ande. Am liebsten würde ich die Tour abbrechen. Und als mir die Vermieterin freundlicherweise mein Zimmer ohne Gebühren storniert, mache ich das auch. Schade, denn eigentlich wollte ich doch noch nach Liechtenstein. Aber bei dem Wetter setze ich mich in den nächsten Zug und fahre wieder Richtung Heimat. Eine kurze, aber dennoch schöne Reise in der Schweiz.
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