Bundesland: SALZBURG Gebiet: Pongau - Jägersee | Lungau - Riedingtal 19,2Km 1.250Hm
Die ORIGINALTOUR hat doch einige Höhenmeter und ist deshalb für SPORTLICH geeignet. Den Gipfel des Weißgrubenkopfes muss man dabei allerdings nicht unbedingt besteigen, obwohl der Ausblick sehr lohnenswert ist. Gute Erreichbarkeit mit den Öffis.
Um 6.32 Uhr nehme ich den ersten Bus ab St. Johann Bahnhof, in einer halben Stunde habe ich meinen Startpunkt, den Jägersee in Kleinarl erreicht. Ein traumhaft gelegener Bergsee für alle Fitnesslevel, wie in meine Ö Tour 10 genauer beschrieben. Der Kassier sitzt bereits im Mauthäuschen, dass heißt, wer bis zur Schwabalm mit dem Auto fahren will, zahlt schon am frühen morgen die 6.- Euro Gebühr. Ich bin flott unterwegs und bringe die Strecke in ca. einer halben Stunde hinter mich. Dann beginnt der Aufstieg zum Tappenkarsee. Noch ist der Hang im Schatten, es ist herrlich kühl und ich komme flott voran. Über die steilen Serpentinen nehme ich Höhenmeter um Höhenmeter. Vorbei am Wasserfall und über die steilen Steinstufen.
Nach einer Stunde ist der Aufstieg geschafft und der Tappenkarsee breitet sich vor mir aus. So oft ich auch schon hier heroben war, der Anblick ist immer wieder ein Genuß. Der Aufstieg ist übrigens auch über das Großarltal möglich, die Route dazu findest du auf Ö Tour 55. Ich sause flotten Schrittes an der Tappenkarseehütte und auch an der Alm vorbei. Noch meldet sich mein Magen nicht und solange es noch nicht heiß ist, möchte ich einen Großteil der Strecke zurücklegen. Nun beginnt der zweite Aufstieg des Tages Richtung Weißgrubenkopf Scharte. Wieder im Zick - zack, diesmal über weichen Almboden. Auf etwa halber Höhe lege ich eine kurze Frühstückspause mit Panoramablick auf den Tappenkarsee ein. Zauberhaft.
Gestärkt mache ich mich wieder auf den Weg, als mir ekelhaft, süßlicher Aasgeruch in die Nase steigt. Der Wind dreht zum Glück wieder und der Gestank ist nur kurz wahrnehmbar. Irgendwo liegt hier ein totes Tier. Wenig später, als ich meinen Blick wieder zurück ins Tal wandern lasse, entdecke ich zwischen den Sträuchern einen schwarzen Fleck, der ganz und gar nicht wie ein Stein aussieht. Eher wie eine tote Kuh. Und tatsächlich, als mir kurz darauf Franz, der Wirt der Tappenkarsee Hütte begegnet, bestätigt er meine Vermutung. Die Kuh wird heute Nachmittag mit dem Heli abtransportiert. Traurig, da gibt es heuer einen Almabtrieb ohne Blumenschmuck. Schon bald erreiche ich den Sattel und beschließe spontan, den Abstecher zum Gipfelkreuz Weißgrubenkopf mitzunehmen, weil ich so gut in der Zeit bin. Die ersten Höhenmeter verlaufen im felsigen Zick - zack, nach einer kurzen bergab Passage umrundet man den Gipfel und steigt von der Rückseite über eine breite Flanke auf. Für den Anstieg sollte man zwar trittsicher sein, ansonsten ist er relativ einfach und grundsätzlich gefahrlos zu gehen. Der Ausblick belohnt mich für den kurzen Aufstieg - einfach grandios. Schade, dass ich die Namen der umliegenden Berge so wenig nennen kann.
Nach einer kurzen Pause, mache ich mich wieder auf den Rückweg. Wieder an der Scharte angekommen, wechsle ich auf meine Barfußschuhe und sause im leichten Laufschritt über schmale Almwege bergab. Rundum mich eine grandiose Bergwelt, der herbe Duft der Almkräuter und Blumen begleitet mich. Vor meinen Augen taucht ein Bergsee auf, der Ilgsee, wie ich später nachlese. Wer mich kennt weiß, raus aus den Klamotten und rein in den See. Luxus pur, besser als jeder Infinity Pool in einem 5 Sterne Hotel. Das Wasser ist nicht mal wirklich kalt, einfach nur erfrischen und glasklar. Als ich wieder loslaufe, bin ich wieder voll fit und frisch. Die Franz Fischer Hütte taucht schneller vor mir auf, als ich gedacht habe, wunderschön liegt sie auf einer Anhöhe über dem See. Sonnenliegen laden zum Ausruhen ein, dennoch ist auf der Terrasse relativ wenig los.
Nach einer kurzen Pause lege ich das letzte Stück über eine steinige, sehr steile Forststraße bis ins Riedingtal zurück. Ab dem Parkplatz zur Fischerhütte verkehrt übrigens regelmäßig ein Tälerbus für Wanderer. Ich gehe aber gemütlich talauswärts bis zum Schliersee, als sich plötzlich eine wunderschöne Kreuzotter vor mir über die Straße schlängelt. Blitzschnell, ich schaffe es kaum, sie zu fotografieren. Was für eine elegante Kreatur. Nach einem kurzen Abstecher in die Hubertuskapelle am See suche ich mir ein ruhiges Platzerl für ein Sonnenbad. Es ist kurz nach 13.00 Uhr, vor 5 Stunden bin ich in Kleinarl gestartet. Wow, da war ich flott. Ich lasse diesen wundervollen Tag mit schwimmen und einem Power Nap ausklingen, bevor ich mit den Öffis die Heimfahrt antrete. Die schnellste Verbindung ist dabei übrigens Bus700 um 16:40 ab Schliereralm. Mit 2x umsteigen (Bus 270 Zederhaus Sportplatz - Bischofshofen) und von dort den Zug ist man um 18.03 Uhr wieder in St. Johann.
Fazit: Eine besondere und abwechslungsreiche Tagestour, die man am Besten mit den Öffis macht um flexibel von Start und Ziel zu sein. Besondere Highlights entlang der Strecke sind der Tappenkarsee, der Weißgrubenkopf, der Ilgsee und die Franz Fischer Hütte. Dort kann man übrigens auch übernachten und die Tour gemütliche in zwei Tagen angehen, oder von der Fischer Hütte auch wieder retour nach Kleinarl.
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